Foto (c) Felix Ratzenböck
Es ist ein Sport für jedes Alter, man trainiert den ganzen Körper und ist auch noch an der frischen Luft. "Rudern ist eine der gesündesten Sportarten", sagt Richard Malousek, Orthopäde und Teamarzt des Rudernationalteams. "Die Leute werden durch das Rudern und mit dem Rudern steinalt."
1. (Fast) alle Muskelgruppen werden beim Rudern trainiert – "in einem ausgewogenen Verhältnis", sagt Malousek. Anfänger würden aber oft zu viel aus dem Rücken arbeiten, sagt Markus Feilmayr, Leiter des Physiozentrums Linz. "Gut die erste Hälfte des Ruderschlags erfolgt durch das Abstoßen am Trittbrett." Eine falsche Technik könne dann die anfangs noch schwächere Rückenmuskulatur überfordern und zu Rückenschmerzen führen. "Wer’s richtig macht, bekommt ein optimales Training auch für die tiefe Rumpfmuskulatur."
2. Herz-Kreislauf-Training: Rudern stärkt das Herz-Kreislauf-System mit all seinen Vorteilen. "Es steigt zum Beispiel die Ausdauerleistungsfähigkeit, die periphere Durchblutung verbessert sich", sagt Feilmayr. Bei regelmäßiger Aktivität wirke sich das positiv auf Bluthochdruck und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes aus.
3. Keine Stoßbelastung: Durch die "geführte Bewegung" beim Rudern reduziert sich die auf den Körper wirkende Stoßbelastung – wie sie etwa beim Laufen auftritt – auf ein Minimum. "Das ist für die Gelenke sehr schonend", erklärt Sportphysiotherapeut Feilmayr.
4. Koordination: "Rudern ist fordernd, man muss stets mitdenken und alles koordinieren", sagt Emmerich Bauer, Referent für Breitensport beim OÖ Ruderverband. Vor allem in den ersten Trainingseinheiten werde das koordinative System des Körpers sehr beansprucht, sagt Feilmayr. "Wenn die Ruderblätter am Wasser liegen, ist man stabil, wenn ich die Ruderblätter hebe, wird es wackelig. Ein exzellentes Koordinationstraining."
5. Frische Luft ist ein weiterer positiver Aspekt beim Rudern. Der Sport im Freien stärkt das Immunsystem. "Die UV-Strahlung fördert die Vitamin-D-Produktion", sagt Malousek. Auch das Gehirn werde besser durchblutet, was die Gedächtnisleistung verbessere.
6. Stressabbau: Als Ruderer genieße er die Natur und das Wasser, sagt Bauer. "Die zyklisch geführten Bewegungen können ideal für den Stressabbau genutzt werden", so Feilmayr.
7. Geringes Verletzungsrisiko: Es gibt keine Erschütterung, man kann nicht stürzen. Durch die gleitenden Bewegungen sei das Verletzungsrisiko gering, sagt Teamarzt Malousek. Hobbysportler hätten maximal Blasen an den Händen, bei den Profis gebe es manchmal Rippenfrakturen und Sehnenentzündungen durch Überlastung.
8. Rehabilitation: "Bei richtiger Dosierung und sukzessiver Steigerung kann das Rudern gut in der Rehabilitation nach Verletzungen eingesetzt werden", sagt Feilmayr. Und man könne den Sport auch gut mit Handicaps ausführen.
9. Abnehmen: Wenn man überschüssige Kilos verlieren möchte, sei Rudern eine gute und durch die geführte Bewegung gelenkschonende Variante, sagt Feilmayr. Der Kalorienverbrauch sei hoch, weil man mehr als 80 Prozent seiner Muskulatur einsetzt.
10. In jedem Alter wird gerudert, auch 90-Jährige üben diesen Sport aus. "Mit zwölf bis 15 Jahren zu beginnen, ist ideal", sagt Malousek. Wenn der Körper noch im Wachstum sei, könne man Wirbelsäulenprobleme bekommen.